Am Sonntagnachmittag trafen sich gegen 14:30 Uhr rund 20 Mitglieder des Westwind vor dem Deutschen Theater. Unser Mitglied und Kulturliebhaberin Kerstin Saager hatte die Initiative übernommen und Karten für die Aufführung „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist , reserviert. Worum geht es? Richter Adam nutzt seine Machtstellung für einen Missbrauch der jungen Eve. Er ist sich sicher, dass Eve dies nicht öffentlich machen wird und wenn doch, ihr niemand glauben wird. Um von Eves Verlobtem nicht entdeckt zu werden, flüchtet Richter Adam durch einen Sprung aus dem Fenster. Dabei geht der besagte Krug zu Bruch. Eves Mutter verdächtigt ihren Schwiegersohn in spe, den Krug zerbrochen zu haben. Vor Gericht ziehend will sie, dass der Schuldige für „Den zerbrochenen Krug“ bestraft wird.
Gespräch mit Regisseurin
Vor der Aufführung saßen die 20 Westwind-Teilnehmer/innen in einem besonderen Raum, um die sehr spannenden Ausführungen der Regisseurin Anne Lenk zu folgen und Fragen zu stellen. Dadurch erlebten alle bei der Vorstellung ein besseres Verständnis für bestimmte Handlungen auf der Bühne und konnten Hintergrundinformationen aus erster Hand erfahren. Für viele der Runde war es das erste Mal, dass sie vor einem Theaterstück mit der Regisseurin sprechen konnten. Sie sprach fundiert und mit großer Begeisterung und fesselte mit ihren Worten.
Die Regisseurin Anne Lenk inszeniert die Gerichtsverhandlung als groteske Boulevardkomödie, in der der Richter Adam sozusagen gegen sich selbst zu Gericht sitzt. Der Richter, gespielt von Ulrich Matthes als einem der profiliertesten deutschen Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, lügt, dass sich die Balken biegen und hofft, damit durchzukommen. Durch die Interaktion mit den anderen Darstellern entsteht große Komik. Beim Autor Heinrich von Kleist nachzulesen hat nicht zur Aufklärung beigetragen, denn obwohl die Regisseurin sehr textgetreu inszeniert, weicht das Ende der Aufführung überraschend von der Kleist-Vorlage ab.
Ausklingen beim Imbiss im Theaterkeller
Nach der Aufführung traf sich die Westwind-Runde zu einem geselligen Beisammensein im Theaterkeller, um das Erlebte Revue passieren zu lassen. Und ein herzliches Dankeschön an Kerstin Saager für die Ideen und vor allem für die grandiose Umsetzung mit persönlicher Betreuung. Den dritten Sonntag in diesem Jahr 2023 werden somit die Teilnehmer/innen in sehr guter Erinnerung behalten.